Zusammen mit costa-ricanischen Partnern gründet das Team von travel-to-nature die La Tigra Rainforest Lodge, welche sich über die Jahre zur nachhaltigsten Lodge in Costa Rica entwickelt hat. Die Idee dahinter: Anderen die Vielfalt des Regenwaldes näherbringen und sie für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren.
2013 gründeten wir zusammen mit unseren costa-ricanischen Partnern die La Tigra Rainforest Lodge, welche sich über die Jahre zu der nachhaltigsten Lodge in Costa Rica entwickelt hat.
Die Idee dahinter: Anderen die Vielfalt des Regenwaldes näherbringen und sie für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren. Das Grundstück, auf dem die Lodge gebaut wurde, war ursprünglich eine Viehweide und daher 20 Jahre nachweislich nicht bewaldet. Zudem waren viele Tier- und Pflanzenarten aufgrund pestizidintensiver Landwirtschaft und Wilderei bereits verschwunden. Die Lodge selbst wurde so nachhaltig wie möglich konzipiert. Das Holz stammt vom eigenen Grundstück und wurde mit Bedacht ausgewählt. Biotope wurden angelegt oder aufgewertet, die Lebensmittel kommen überwiegend aus dem eigenen Permakulturgarten oder von regionalen Öko-Bauern. Das Wasser stammt aus einer eigenen Quelle, Strom wird teilweise mit Solarzellen erzeugt. Mittlerweile wurde das Gelände durch den Kauf einer Maracuja Plantage auf 40 ha erweitert. Der wichtigste Bestandteil unserer Arbeit dort ist die natürliche Wiederaufforstung des Geländes. Bisher wurden ca. 8000 Bäume gepflanzt. Wir pflanzen ausschließlich heimische Bäume, teils auch sehr seltene und vom Aussterben bedrohte Arten.
Die Setzlinge werden auf unserem Gelände gezüchtet und nach der Pflanzung weitere 3 Jahre von uns gepflegt. Dies unterscheidet uns von den meisten Baumpflanzorganisationen. Denn ohne die Pflege in den ersten Jahren erreichen nur sehr wenige Bäume eine gewisse Höhe, damit ein Regenwald entstehen kann. Da uns der Natur- und Artenschutz bei unserem Konzept besonders wichtig ist, wird in Zusammenarbeit mit der GIZ und einer Universität aus San José, regelmäßig, alle drei Jahre, ein unabhängiger Biologe engagiert, der jeweils den Status quo der verschiedenen Tier- und Pflanzenarten feststellt, sodass ein Vorher- Nachher Vergleich möglich wird. Das von uns geschaffene Gelände dient als Korridor zwischen zwei Nationalparks und wird daher als Brücke von den verschiedensten Tier- und Pflanzenarten genutzt.
Die Artenvielfalt hat sich innerhalb von 5 Jahren verdoppelt und es leben nachweislich 109 Tierarten (Insekten ausgenommen) auf dem Gelände. Zu Beginn des Projektes waren es lediglich 45 Tierarten. Auch 320 Pflanzenarten haben sich auf dem Gelände angesiedelt (insgesamt gibt es in Costa Rica 9361 verschiedene Pflanzenarten). Das entspricht einer Pflanzendiversität von rund 3,4% und das, obwohl das Grundstück nur etwa 0,00045% von Costa Ricas Fläche einnimmt. Hinzu kommt, dass 99,3% der Pflanzenarten, die in Reserva Bosque La Tigra vorkommen aus Costa Rica stammen, 3 von ihnen sind endemisch. Nur 0,7% der Pflanzenarten sind eingeführt und invasiv. Wir gehen jedoch davon aus, dass es noch deutlich mehr unterschiedliche Flora auf dem Gelände gibt, die bisher noch nicht entdeckt wurde. Neben der Aufforstung entstand zudem ein Umweltbildungszentrum. Dort können sich sowohl Schüler als auch Touristen über das Ökosystem Regenwald und dessen Schutz informieren. Gleichzeitig werden in der Region neue Arbeitsplätze mit fairer Bezahlung geschaffen. Wir bilden Reiseleiter aus und zertifizieren sie und schulen Frauen aus der Umgebung im Tourismus. So konnten zwischen November 2019 und Mai 2020 14 neue Reiseleiter ausgebildet werden, darunter 6 Frauen und 8 Männer aus der direkten Umgebung. Neben den neuen Arbeitsplätzen, die geschaffen wurden, konnte auch die örtliche Schule, die Escuela San Jorge, durch Einnahmen aus dem Tourismus am Leben erhalten und renoviert werden. Uns ist es wichtig, dass bevorzugt Costa-Ricaner am Projekt beteiligt sind, ohne die das Projekt niemals so ein großer Erfolg werden konnte. So konnten wir erreichen, dass nicht nur unseren Gästen, sondern auch den Einheimischen die Natur und deren Schutz wichtiger geworden ist.
Hauptziel des Projektes ist es, durch ein Wiederaufforstungsprojekt ein Ökozentrum zu errichten, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität der Region auf interaktive und partizipative Art mit den Einwohnern sowie nationalen und internationalen Touristen zu fördern und ein optimales Level der Unternehmensaktivität zu erreichen. Das Projekt soll in 5 Jahren wirtschaftlich unabhängig von travel-to-nature sein. Außerdem möchte das Projekt den weltweit größten Genpool für seltene, costa-ricanische Baumarten errichten.
Durch die Errichtung des Ökozentrums in La Tigra möchte travel-to-nature seinem Anspruch gerecht werden, den wirtschaftlichen Wohlstand der Einheimischen zu erhöhen. Damit wird die Wertschöpfung im Reiseland gesteigert und das Geld bleibt größtenteils bei den Gastgebern.
Abgesehen von den Aktivitäten, die im Ökozentrum sowie in der La Tigra Rainforest Lodge geplant werden, ist das Ziel des Unternehmens bis zum Jahr 2023 ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen, um ein nachhaltiges Tourismusmodell zu schaffen, das als Vorzeigemodell für andere Regionen dienen kann und durch ein umwelt- und biodiversitätsfreundliches Management einen Mehrwert für alle Beteiligten in der touristischen Wertschöpfungskette schafft.
Travel-to-nature, und Cerro de Oro garantieren Errichtung, Erhalt und Instandhaltung des Ökozentrums auf lange Sicht. Auch nach Projektende soll die Gemeinde in die Aktivitäten vor Ort integriert werden. Eine nachhaltige Nutzung des Ökozentrums ist neben den ökotouristischen Aktivitäten wichtiger Bestandteil der Unternehmensziele von travel-to-nature. Durch die Schaffung einer touristischen Attraktion in La Tigra wird die Region insgesamt aufgewertet. Die Reisenden erhalten eine Alternative zu den bereits sehr stark frequentierten touristischen Zielen der Umgebung. Diese werden entlastet, während travel-to-nature eine neue Attraktion in sein Reiseprogramm aufnehmen und Cerro de Oro mehr Gäste für seine La Tigra Rainforest Lodge gewinnen kann. Der Zustrom von Touristen schafft für die Anwohner von La Tigra außerdem neue Einkommensmöglichkeiten. Das Umweltbildungszentrum "Reserva Bosque La Tigra" soll beispielhaft darstellen, wie eine Region, die kaum Optionen für die Bevölkerung bietet, wirtschaftlich durch nachhaltigen Ökotourismus gestärkt werden kann.
Die Idee hat Modellcharakter und wird als Fallstudie aufgearbeitet, so dass andere Unternehmen und Tourismusplaner dem Beispiel an anderen Orten folgen können.
Das wiederaufgeforstete Grundstück von "Reserva Bosque La Tigra" soll bei Projektende im August 2023, 75% mehr Tierarten als zu dessen Anfang beheimaten. Es wurden bereits 8.000 Bäume gepflanzt und es sollen noch 40.000 weitere folgen. Durch die Pflanzung ausschließlich heimischer Bäume und den Fokus auf bedrohte Aarten, soll der größte Genpool in Costa Rica geschaffen werden. Zusätzlich dient das Gelände als Brücke zwischen weiteren Regenwaldflächen und grenzt dabei direkt an den Children ́s Rainforest.