Insect Respect fördert einen neuen Umgang mit Insekten in der Gesellschaft. Respekt heißt: Die Leistungen der Sechsbeiner anerkennen und ihnen mehr Leben(-sraum) geben. Deshalb verfolgt das Gütezeichen die Strategie: Insektenbekämpfungsprodukte wann immer möglich vermeiden, ihren Einsatz reduzieren, umweltfreundlicher gestalten und wo doch nötig: kompensieren. Dafür legt das Familienunternehmen Reckhaus, das eigentliche Produkte zur Bekämpfung von Ungeziefer, etwa Insektensprays, Ameisenpulver und Mottenfallen für Ketten wie Aldi, Rossmann und Migros produziert, insektenfreundliche Lebensräume als Ausgleich für Biozid-Produkte an und garantiert mit dem Insect Respect Siegel die Kompensation.
Die Zahl der Insektenarten weltweit schätzt man auf zwischen zwei und zehn Millionen. Erst eine Million davon ist wissenschaftlich beschrieben. In Deutschland gehen Insekten stark zurück, das zeigen Studien deutlich. Schon über 30% der Insektenarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Knapp 5% gelten als ausgestorben. Naturschutzorganisationen zählten in Teilen von Deutschland 80% weniger Insekten als noch vor 15 bis 20 Jahren.
2017 sorgte die Studie in PLoS One für Aufsehen, laut der über 75% der Fluginsekten-Biomasse in den letzten 27 Jahren zurückgegangen ist. Vergleichbare Entwicklungen finden sich in Österreich und der Schweiz. Die Weltbevölkerung wächst – und damit auch die Flächen, die sie für sich als Lebensraum beansprucht. Dafür versiegelt die Menschheit (natürliche) Lebensräume, die bisher als Biotope für Insekten und andere Lebewesen dienten. Auch die Produktion von Lebensmitteln braucht Fläche. So reduziert z.B. die industrielle Landwirtschaft die Artenvielfalt, denn in ihren Monokulturen finden bestäubende Insekten kaum Nahrung. Auch die Insektizide, die privat und in der Landwirtschaft ausgebracht werden, tragen wesentlich zum Insektenrückgang bei. Wenn wir heute ein Artensterben beobachten, so ist dies das Ergebnis unseres Handelns vor einigen Jahren, denn es tritt mit Verzögerung ein. Weil die Umweltbelastung weitergeht, werden die Insektenzahlen und -arten wohl noch weiter abnehmen.
Es ist höchste Zeit, Insekten zu respektieren. Durch die Sensibilisierungsmaßnahmen von Insect Respect
setzen immer mehr Menschen ein Zeichen für die nützlichen Sechsbeiner.
Mit dem Satz «Ich vermeide Biozide
und gleiche anfallende Insektenverluste aus» können Interessierte ihren
Einsatz für Insekten bekunden. Dazu errechnen Reckhaus’ MitarbeiterInnen, wie viel Biomasse an Insekten
mit jedem ihrer Produkte vernichtet wird und wie viele Insekten pro
Quadratmeter erschaffenem Lebensraum ein neues Habitat finden.
Die Insect Respect Vignette garantiert, dass ein insektenfreundlicher Lebensraum geschaffen wurde,
der den ökologischen Insektenverlust
von 10.000 Fahrkilometern mit einem
Mittelklasse Personenkraftwagen kompensiert. Reckhaus hat sich bereits
vor vier Jahren mit dem Thema Insektenschlag im Verkehr beschäftigt
und in Praxistests erforscht, wie viele
Insekten dem Strassenverkehr zum
Opfer fallen.
Die Lizensierung eines Produkts mit dem INSECT RESPECT Gütesiegel kann grundsätzlich an alle Produkte erfolgen, die Menschen vor Insekten schützen oder Insekten fördern.
• Reduzieren: Steigerung des Bewusstseins für den Wert der Insekten bei Konsumenten, und damit eine Verhaltensänderung hin zu weniger und ausschließlich gezielter Insektenbekämpfung.
• Ökologisieren: Förderung eines ökologisch bewussteren Umgangs mit Insekten, und damit Verschiebung von umweltschädlichen Bioziden hin zu umweltfreundlichen Maßnahmen (z.B. 100% insektzidfrei, Prävention).
• Kompensieren: Schaffung von insektenfreundlichen Lebensräumen für die reduzierte, aber notwendige Bekämpfung von Insekten.