Die Turbonik GmbH aus Dortmund hat eine Mikro-Dampfturbine entwickelt, die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen erstmals eine gewinnbringende und CO2-sparende Stromerzeugung aus vorhandenem Dampf ermöglicht. Unternehmen mit Dampfbedarf können bei einer elektrischen Leistung von bis zu 300 kW im Dauerbetrieb damit eine Strommenge von 2,4 GWh pro Jahr in hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 500 Vier-Personen-Haushalten und spart bis zu 600 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
Mit dieser technologischen Innovation bedient TURBONIK drei wesentliche Anforderungen industrieller Anwender, die sich mit der Steigerung ihrer betrieblichen Energie- und Ressourceneffizienz befassen.
Höchste Effizienz: Die Mikro-Dampfturbine MDT-300 macht aus wenig Dampf sehr viel Strom. Konkret heißt das, dass die MDT-300 im Vergleich zu konventioneller Turbinentechnik in ihrer Leistungsklasse aus dem eingesetzten Brennstoff bis zu 40% mehr Strom erzeugt und damit die Brennstoffressourcen optimal nutzt.
Geringster Platzbedarf: Ein Großteil der Dampfkesselanlagen in Unternehmen ist historisch gewachsen. Der Platz für weitere Einbauten ist oft sehr begrenzt. Die Mikro-Dampfturbine ist daher so kompakt konstruiert, dass ihre Stellfläche in etwa den Maßen einer Euro-Palette entspricht. Damit ist sie die kleinste Expansionsmaschine in ihrer Leistungsklasse und ermöglicht vielen Unternehmen damit überhaupt einen Zugang zu Dampfturbinen als Effizienztechnologie.
Ölfrei und Materialsparend: Die Turbine ist vollständig ölfrei. Erstmals verwendet Turbonik bei einer Dampfturbine Wasser als Schmiermittel. Auf einen teuren und tendenziell umweltbelastenden Ölkreislauf wird verzichtet. Weiterhin ist die Turbine äußerst materialsparend konstruiert. Insgesamt spart sie mit einem Gesamtgewicht von nur 2 t (inkl. Schaltschränken) über 2,5 t an Material im Vergleich zu konventionellen Dampfturbinen ein.
Die
Mikro-Dampfturbine ist dafür konzipiert, Druckunterschiede im
Prozessdampfsystem bei geringen Dampfmengen sehr effizient zur Stromerzeugung
zu nutzen. Bisher erfolgt diese Druckreduzierung meist durch mechanische
Ventile, wobei Energie zur Nutzung verloren geht. Die Turbine übernimmt jetzt somit
sinnbildlich die Funktion einer „stromerzeugenden Dampfdruckreduzierung“, die
anstelle der rein mechanischen Reduzierung tritt.
Da nach der Turbine weiterhin Dampf – auf dem geforderten niedrigeren Druckniveau – für die Produktion in den Unternehmen genutzt werden kann, entsteht somit ein System energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Im größeren Leistungsbereich ist der Einsatz von Dampfturbinen in dieser Prozessregelung seit Langem Stand der Technik. Die Mikro-Dampfturbine macht eine Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung jetzt erstmals auch bei kleinen Dampfmengen wirtschaftlich.