Aus Abfall wird Rohstoff

Aufbereitung metallhaltiger Schlämme & Stäube 

Bereits heute verbrauchen wir mehr Rohstoffe als auf der Erde vorhanden sind, weshalb Recyclingtechnologien vermehrt in den gesellschaftlichen Fokus rücken. Auch die metallverarbeitende Industrie ist stark auf Ressourcen, die durch Recycling wiedergewonnen werden, angewiesen. Durch den Einsatz von Metallschrott können nicht nur Energie und CO2-Emissionen eingespart werden - auch preisliche Vorteile gegenüber Primärrohstoffen sind gegeben. Während sich Stückschrott ohne signifikanten Qualitätsverlust wiederverwerten lässt, ist das Recycling von Weichschrotten wie Metallschlämme und -pulver vergleichsweise deutlich komplexer und somit weniger verbreitet. 

Alleine in Deutschland fallen jährlich ca. 200.000 t metallhaltige Schlämme und 950.000 t metallhaltige Pulver an. Diese sind oftmals überwachungspflichtig und werden als „gefährlicher Abfall“ deklariert.  In der Regel werden Weichschrotte in Deponien oder Verbrennungsanlagen entsorgt, wodurch wertvolle Ressourcen verloren gehen und nicht in den Rohstoffkreislauf zurückfinden.

Die CRONIMET Envirotec GmbH (CE) bietet eine nachhaltige Recycling-Lösung für metallhaltige Abfallschlämme, Filterstäube, Pulver und Bohröl an. Im weltweit ersten vakuum-thermischen Destillationsprozess werden diese Abfälle mittels einer Flüssig- und Feststofftrennung aufbereitet. Als Output entsteht neben Öl und Wasser reines Metallpulver. Die Abwesenheit von Sauerstoff unterbindet eine Oxidation, wodurch eine ansonsten bei einigen Metallen notwendige teure Reduktion entfällt. Kontaminationen, die oft durch gebundenes Öl entstehen, werden entfernt, sodass das Material nicht mehr überwachungspflichtig ist. Nach dem Destillationsprozess wird das Metallpulver in der Brikettierungsanlage des Unternehmens weiter recycelt. Die Metallbriketts können aufgrund der hohen Festigkeit und Qualität ohne weitere Prozessschritte in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Durch den Einsatz eines innovativen Bindemittels beim Brikettieren von Metallpulvern, ist es CE außerdem möglich, High Speed Steel (HSS)-Stäube zu brikettieren. Bisher war dies aufgrund der Eigenschaften von HSS-Stäuben nicht in der Qualität möglich. Von großer Bedeutung ist, dass während des gesamten Recycling-Prozesses die Eigenschaften der Materialien und somit ihr Wert erhalten bleiben. 

Durch die Schließung des Rohstoffkreislaufs stellt der CE-Prozess mit seiner Vakuum-Destillation und Brikettierung eine nachhaltige Innovation im Gegensatz  zu anderen Entsorgungswegen dar. CE ermöglicht eine ganzheitliche Verwertung von der Annahme des (gefährlichen) Abfalls, über die Aufbereitung bis hin zur Wiederverwertung der Rohstoffe. Die gewonnenen Produkte fließen anschließend als recyceltes Schleiföl, Rohmetall oder Legierung z.B. für Gießereien oder Stahlwerke in den Stoffkreislauf zurück.
Die Outputstoffe sind aufgrund ihrer gleichbleibenden Qualität mit Primärrohstoffen konkurrenzfähig, sodass ein Vorteil der Technologie darin liegt, dass der Abbau von neuen Rohstoffen gesenkt wird. Weitere Vorteile gegenüber anderen Entsorgungsmethoden liegen darin, dass die Abfallbilanzen metallverarbeitender Unternehmen gesenkt, die Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung gesteigert werden können. Da keine weiteren Bearbeitungsschritte der Output Materialien nötig sind, lassen sich Transporte und die dadurch verursachten CO2-Emissionen und Kosten einsparen. Schlamm und Pulver sowie das enthaltene Öl werden als metallische Werkstoffe wieder verwendbar gemacht. 

Seit Inbetriebnahme 2013 recycelte CE 15.000 Tonnen öl- und metallhaltige Abfälle, u.a. aus den Industriezweigen Automotive, Luftfahrt und Petrochemie. Außerdem wurden bereits über 100.000 Liter Bohröl aus der Erdölföderung in Bohrschlämmen wiedergewonnen, sodass die weitaus energieintensivere Primärförderung eingespart werden konnte.


Unternehmen:
Cronimet Envirotec
Projekt:
Aus Abfall wird Rohstoff: Aufbereitung metallhaltiger Schlämme & Stäube für die Industrie
Hauptverantwortlich:
Alia Smektala
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